Interview mit Süddeutsche Zeitung: „Erst mal den Optimismus wieder lernen“

14.05.2021

Wie wirkt sich die Pandemie in Zukunft auf die „Generation Lockdown“ aus? Im Interview mit SZ hat der Forscher Markus Küppers einige Antworten.

Interview mit Ramona Dinauer.

SZ: Herr Küppers, Sie sind Meinungs- und Emotionsforscher. Vor Kurzem haben Sie eine Studie über die „Generation Lockdown“ veröffentlicht. Wer gehört zu dieser Generation?
Markus Küppers: Befragt haben wir Personen zwischen 16 und 24 Jahren. Denn die einschneidenden Merkmale einer Generation lassen sich daraus ableiten, was sie in dieser Lebensphase erfahren haben. Das, was die Jugendlichen in diesem Alter erleben, oder auch nicht erleben, prägt ihr ganzes Leben – ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Wir haben klar gesehen, dass diese Generation raus möchte – auch um Fehler machen zu können. Das geht jetzt alles nicht. Sämtliche Auslandsaufenthalte sind verschoben, Praktika abgesagt und Partys keine Option.

Sind Sie froh, während dieser Krise 48 und nicht 19 Jahre alt zu sein?
Ich persönlich überstehe den Lockdown ganz gut. Auch weil ich diese Blütezeit schon hinter mir habe. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie schlecht sich die Jugendlichen gerade fühlen. Auf einmal ist für junge Menschen eine Karriere bei einer Versicherung oder einer Behörde attraktiv, sie setzen auf Langeweile statt Unsicherheit. Diese Generation wird im zukünftigen Berufsleben oft fürchten, dass ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird – wie damals in der Pandemie. Die Folgen kann man sich ausrechnen: Kurzfristig wird diese Generation riesige Hochzeiten feiern und den Spaß nachholen.

Link zum gesamten Interview.